Partner sein unterstützt Hilfebedürftige in Syrien und im Libanon

Im Libanon werden syrische Kinder in einem Flüchtlingslager unterstützt.

Im Libanon werden syrische Kinder in einem Flüchtlingslager unterstützt.

Partner sein hat in den letzten eineinhalb Jahren die sehr wertvolle Arbeit von „Jesuiten weltweit“ in Syrien und im Libanon mit 30‘000 Franken unterstützt. Auch in diesem Jahr soll die Not der Menschen vor Ort mit 10‘000 Franken gelindert werden. Es ist gut „investiertes“ Geld. Spenden mit dem Vermerk „Flüchtlinge“ nimmt Partner sein sehr gerne entgegen.
Der Krieg in Syrien und das Flüchtlingselend rund um das Mittelmeer sind weitgehend aus den Schlagzeilen verschwunden. Aus den Augen – aus dem Sinn? Das wäre fatal, denn unsere Solidarität ist weiterhin dringend gefordert. Deshalb setzt sich Partner sein auch 2017 für diese Menschen ein.

In den Medien – und damit auch in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit – ist der Krieg in Syrien zu einer Randnotiz geschrumpft. Hie und da liest und hört man zwar eine kurze Meldung; wenn zufällig oder absichtlich ein Spital bombardiert, eine Schule zerstört wird oder Amnesty International detailliert auflistet, wie viele tausend Menschen in den letzten Jahren gefoltert und hingerichtet wurden. Mit unvorstellbarer Grausamkeit wird die Bevölkerung gezielt angegriffen, um sie zu zermürben. Heute sind in Syrien über 10 Millionen Menschen auf Hilfeleistungen angewiesen und mehr als 4,8 Millionen vor allem in Nachbarländer geflohen.

Partner sein hat vor eineinhalb Jahren innerhalb unserer Kirche zu einer Spendenaktion aufgerufen, welche auf eine sehr erfreuliche Resonanz stiess. 45‘000 Franken wurden von Kirchgemeinden und Privaten gespendet, und weitere 15‘000 Franken hat das Hilfswerk aus eigenen Mitteln bereitgestellt. Die Hälfte des Betrags wurde in der Schweiz eingesetzt.

Hilfe vor Ort
Die Gründe für eine Flucht sind vielfältig, nicht zuletzt lebensbedrohende Gewalt, drückendes Elend und Hoffnungslosigkeit. Deshalb war es für Partner sein wichtig, auch vor Ort mitzuhelfen, dass die Menschen nicht jegliche Perspektive verlieren. Trotz schwierigster Umstände gibt es weiterhin Hilfswerke, die im Kriegsgebiet tätig sind. Zu diesen zählt die Organisation „Jesuiten weltweit“, die vor Ort Nothilfe leistet. Aktive Nothilfe ist eigentlich untypisch für dieses Hilfswerk. In der Regel baut es in Flüchtlingslagern auf der ganzen Welt Schulstrukturen auf. In Syrien sowie in den Nachbarstaaten Libanon, Jordanien und Türkei hat der Jesuiten-Flüchtlingsdienst über lokale Freiwilligenteams zahlreiche Netzwerke der Hilfe aufgebaut. In Syrien ist er eine der wenigen Organisationen, die nach wie vor die Notleidenden im Land selbst erreichen. Die Jesuiten und ihre ehrenamtlich tätigen Mitarbeitenden setzen sich dabei täglich der Gefahr aus, Ziel von Anschlägen zu werden. Es werden Decken, Matratzen und Lebensmittel verteilt und auch Flüchtlinge unterstützt, die nicht in offiziellen Flüchtlingslagern untergekommen sind.

Hilfe in einem Nachbarland
Eine grosse Herausforderung stellen die syrischen Flüchtlinge auch für die Nachbarländer dar, vor allem für die Türkei, Jordanien und den Libanon. Kein Land hat in Relation zur eigenen Bevölkerung mehr syrische Flüchtlinge aufgenommen als der Libanon. Offiziell sollen mittlerweile zwischen 1,1 und 1,2 Millionen Menschen hier Schutz suchen, doch es könnten nach manchen Schätzungen auch zwei Millionen und mehr sein – damit wäre bei rund viereinhalb Millionen Einwohnern fast jeder Zweite ein syrischer Flüchtling.

Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst betreibt im Libanon mehrere Schulen und vermittelt damit Kindern Bildung und ein Stück Hoffnung. Viele von ihnen sind traumatisiert von den Schrecken des Kriegs und der Flucht.

Es ist unbestritten: Die Flüchtlingsströme der letzten Jahre stellen für Europa und auch die Schweiz eine Herausforderung dar, auf verschiedensten Gebieten. Gleichwohl sollte zuweilen ein Blick in andere Teile der Welt gewagt werden, zum Beispiel in den Libanon. Dort steht mit dem Krieg im Nachbarland Syrien ein kleiner Staat vor riesigen, nicht selber verursachten Problemen. Helfen wir mit, diese zu reduzieren.
Bereitgestellt: 25.03.2017      
aktualisiert mit kirchenweb.ch