Stabilität und Wandel auch bei Partner sein
Lernen macht Spass im Kindergarten Matin-ao
Wer die aktuelle Projektbroschüre von Partner sein durchblättert, merkt, dass neben langjährigen Projekten auch ganz neue stehen, und dass einige vertraute Projekte nicht mehr aufgeführt sind. Dies ist unter anderem der Politik in den Empfängerländern zu verdanken oder einer Reise der Kommission von Partner sein, bei welcher eine Reihe von Projekten besucht wurde.
Sowohl die neue Projektbroschüre als auch die Fastenagenda für die Ökumenische Kampagne der drei kirchlichen Hilfswerke HEKS, Fastenaktion und Partner sein wollen die Schweizer Bevölkerung durch die diesjährige Fastenzeit begleiten. Beide Publikationen bieten neben Anregungen zur persönlichen Gestaltung der Fastenzeit reiches Wissen über die Aktivitäten der Hilfswerke. Und natürlich rufen sie zu Spenden auf als Zeichen dafür, dass auch wir in der Wohlstandsgesellschaft uns engagieren für eine gerechtere Welt.
Die Projektbroschüre von Partner sein kommt dieses Jahr in ganz neuem Kleid daher. Aber auch wenn gestalterisch damit neue Wege beschritten werden, bleibt der Kern derselbe: Es werden die 35 Projekte kurz beschrieben, welche Partner sein in diesem Jahr in Afrika und Asien unterstützt, damit Interessierte sich einen Überblick verschaffen können, wie ihre Geldspenden eingesetzt werden. Dabei darf man sich durchaus aussuchen und bei seiner Spende angeben, für welches der Projekte man den Beitrag eingesetzt haben will.
Mit Ziegen siegen
Eines der Projekte, bei dem sich zeigt, dass es auf grosses Interesse stösst, wird auch in der diesjährigen Fastenagenda unter dem Titel «Mit Ziegen siegen» vorgestellt. Im Rahmen der Haushaltungsschule in Bulyakamu in Uganda werden Waisenkindern Ziegen zur Verfügung gestellt. Die Kinder lernen in ihren Pflegefamilien, Verantwortung für diese Tiere und ihre Haltung zu übernehmen, und die Einkünfte aus dem Verkauf von Milch, Fleisch und Jungtieren ermöglicht den Kindern den Schulbesuch. Mit einer Spende von 60 Franken können Sie ein solches Tier finanzieren und einem dieser Kinder eine bessere Lebensperspektive eröffnen.
Auch auf den Philippinen sind neue Projekte entstanden. Nachdem einige Mitglieder aus der Kommission Partner sein in Frühling 2023 die dortigen Projekte besucht und den Kontakt mit den Partnern vor Ort vertieft hatten, wurden ihnen Projektideen angetragen, um die Lebenssituation der dortigen Kleinbauern zu unterstützen. Drei dieser Ideen wurden in konkrete Projekte umgesetzt. Auf der Insel Bohol, wo Partner sein seit Jahren den Betrieb von sechs Kindergärten finanziert, werden nun zudem Kleinbauern Maschinen und landwirtschaftliches Gerät zur Verfügung gestellt. Auf der Nachbarinsel Mindanao entstanden zwei Projekte zur Unterstützung von Kleinfischern und Viehzüchtern, welchen die Anschaffung von Fischernetzen und -booten sowie von drei Maschinen zur Herstellung von Futterpellets für die ökologische Aufzucht von Schweinen ermöglicht wird.
Auch für die unbürokratische Hilfe nach Katastrophen setzt Partner sein regelmässig Spendengelder ein. In den letzten Jahren kam dies hauptsächlich Menschen zugute, die vom Syrienkrieg betroffen sind oder vom Erdbeben in der Türkei und in Syrien, wie auch Flüchtlingen aus der Ukraine. Da solche Katastrophen sind nicht voraussehbar sind, ist es der Kommission wichtig, jedes Jahr einen Budgetposten dafür zur Verfügung zu haben.
Neuausrichtung bei Projekten
Neben den Philippinen sind auch in Afrika in diesem Jahr Neuerungen zu verzeichnen, vor allem in Uganda, wo unser Hilfswerk seit Jahrzehnten erfolgreich aktiv ist. Die Regierung Ugandas hat im vergangenen Jahr ein Gesetz verabschiedet, welches Homosexualität mit sehr hohen Strafen belegt. Der Erzbischof unserer anglikanischen Partnerkirche vor Ort hat der Regierung daraufhin zu diesem Gesetz gratuliert, und der Bischof der Diözese West Buganda, welcher für die Durchführung unserer dortigen Projekte zuständig ist, unterstützt seinen Erzbischof darin ausdrücklich. Die diskriminierende Haltung, die sich mit der Unterstützung eines solchen Gesetzes durch unseren Projektpartner vor Ort zeigt, widerspricht jedoch fundamental der Politik von Partner sein. Die Kommission hat deshalb entschieden, künftig keine Bauprojekte in der Diözese West Buganda mehr zu finanzieren, da solche Gebäude nach Fertigstellung in den Besitz der Diözese übergehen. Wir tun dies mit grossem Bedauern – gerade die sehr erfolgreichen Projekte etwa in Kanoni waren in der Vergangenheit Visitenkarten für unser Hilfswerk. In der aktuellen Projektbroschüre finden sich jedoch wie im letzten Jahr wieder drei Projekte in Uganda, an denen wir festhalten, etwa weil diese durch andere Projektpartner betrieben werden.
Einen Ausbau der Projekte gab es seit dem vergangenen Jahr auch in der Demokratischen Republik Kongo. Wir sind froh, dass unsere Projektbesuche vor Ort im Jahr 2022 zeigten, dass wir uns nicht nur auf unsere Projektverantwortlichen im Land verlassen können, sondern dass diese ganz hervorragende Arbeit leisten. Und wir konnten uns auch davon überzeugen, dass unsere Hilfe weiterhin dringend benötigt wird. So ist die Anzahl der unterstützten Projekte auf 14 angestiegen; darunter befinden sich altbekannte Projekte wie «Kühe für Familien» oder die Unterstützung der Arbeit von Philippe Amani, welcher als einziger praktizierender Psychiater in der Region Süd Kivu traumatisierte und sexuell ausgebeutete Kinder und Frauen betreut. Seit vergangenem Jahr neu dazugekommen sind Projekte wie die Anschaffung eines Bootes für den Krankentransport auf der Insel Idjwi, die Schulung von dortigen Pygmäenkindern oder die Anschaffung von Nähmaschinen für den Berufsstart junger, gut ausgebildeter Frauen in Goma.
Partner sein dankt für Ihre Hilfe
Ein bisschen stolz sind wir als kleines Hilfswerk schon auf das, was in den vergangenen Jahrzehnten mit unserer Hilfe aus der Schweiz in den Empfängerländern erreicht werden konnte. Seit nunmehr 30 Jahren trägt auch unsere Zusammenarbeit mit HEKS und Fastenaktion dazu bei. Vor allem aber tragen Sie dazu bei. Vielen Dank dafür, dass Sie – nicht nur als jemand, der sich für die Arbeit von Partner sein interessiert, sondern auch als zuverlässige Spenderin und Spender – es ermöglichen, den ärmsten Menschen weiterhin die Hilfe Gottes zu bringen.